Kurze Durchsage: Die Stiftung Warentest hat die De-Mail-Angebote von Telekom und Mentana-Claimsoft als (noch) nicht ausgereift befunden. Der Anfang entspricht dem Test von teltarif.de: Die gesetzlich vorgesehene Identifizierung ist dermaßen aufwendig, kompliziert und langwierig, wies es heute niemand bei E-Mail für möglich erachtet.
Die Telekom prüft die Identität ihrer De-Mail-Nutzer in Telekom Shops. Im Test vergingen sieben Tage von der Identifizierung im Shop bis zur Ankunft des Zugangspassworts. Noch länger dauerte es bei Francotyp-Postalia: Der Tester wartete einen Monat. Das Unternehmen betreibt keine Läden, in denen sich Nutzer identifizieren können. Stattdessen schickt es einen Dienstleister nach Hause, der die Anmeldedaten mit dem Ausweis abgleicht. Der Tester rief drei Mal die Hotline an, bis der Dienstleister kam.
Auch die Bedienung aber ist wunderbar problematisch und unkomfortabel, wie es nur deutsche Technik sein kann.
Die Internetseiten der De-Mail-Anbieter sind teilweise umständlich aufgebaut. Beispiel Telekom: Zum Lesen einer De-Mail ist die Betreffzeile zu markieren und anschließend der Knopf „Lesen“ zu drücken. Beispiel: Francotyp-Postalia: Ins Adressfeld eingetragene Adressen müssen per Knopfdruck in die De-Mail eingefügt werden. Viel Platz für Fehlbedienungen. Außerdem stürzt die Nutzeroberfläche der Francotyp-Postalia häufig ab oder lädt Seiten nervtötend langsam. Bei der Telekom-De-Mail funktioniert die Bedienung flüssiger.
Und natürlich gibt es Interoperabilitäts-Probleme:
Die De-Mail der Telekom kann keine Formate wie kursiv oder fett anzeigen. Bei Francotyp-Postalia lassen sich Formate in den Brief einfügen, formatierte De-Mails an eine Telekom-Adresse kommen jedoch kaum lesbar als HTML-Code an.