De-Mail ist kein iPhone IV

Kürzest-Presseschau zum Thema „De-Mail im publizistischen Gegenwind„: Heute die Münchener Abendzeitung, unter der Überschrift „Online-Politik: Planwirtschaft im Internet“ (mit interessanten Rechtschreibfehlern; für Redaktion und Lektorat hat die AZ wohl kein Geld mehr):

Aber zittern nun Silicon Valley und die National Security Agency wirklich? Kaum. Denn das Beispiel De-Mail ist abschreckend genug. Nie gehört, obwohl Sie ins Netz gehen? De-Mail ist die innenministeriell approbierte und angeblich fälschungssichere Alternative zur Mail. Sie ist zur Kommunikation mit Behörden gedacht ist – als elektronisches Einschreiben. Allerdings hatte bisher noch niemand Lust darauf, im Streitfall die Rechtsgültigkeit dieser Kommunikationsform vor Gericht feststellen zu lassen.

Es gibt übrigens auch noch den genauso wenig genutzten E-Postbrief, den das staatsnahe Unternehmen in Konkurrenz zu De-Mail entwickelt hat. Und weil eine Staats-Mail naturgemäß auch schlapphuttragende Staatsorgane anlockt, darf man ihr mit einem gewissen Misstrauen begegnen. Das Postgeheimnis – es war einmal.

Google und Facebook sind heute Riesenunternehmen, die ganz klein an Universitäten begonnen haben. Sie wurden groß, weil sie nicht von Bürokraten und Bedenkenträgern bis zur letzten Bananenkrümmung durchgeplant wurden. … Die Politiker und das Internet – das wird erst was, wenn Digital Natives wie Uhl und Wiefelspütz verdrängen.

Robert Braunmüller, in: Abendzeitung München vom 17. Juni 2013, „Online-Politik: Planwirtschaft im Internet“.

De-Mail ist kein iPhone: Presseschau II

Und wieder einmal eine kurze Presseschau zur De-Mail unter dem immer noch knackigen Titel „De-Mail ist kein iPhone“. Denn noch immer überwiegt die Skepsis.

1. iX: Ziemlich überflüssig 

Was bleibt, ist ein Dienst, der nach einem recht umständlichen Registrierungsprozess das Versenden ziemlich rechtsverbindlicher digitaler Nachrichten erlaubt – und natürlich nicht kostenlos ist. […]

Die Ersparnis gegenüber der guten alten Snail-Mail wird sich auch künftig im Bereich weniger Eurocent halten. Ganz zu schweigen vom Fax. Das entspricht zwar auch nicht der Schriftformerfordernis des § 126b BGB, aber die Behörden erkennen ein gefaxtes Dokument als fristwahrend an und Firmen akzeptieren diesen Weg als schriftliche Bestellung. Eine Firma ohne Faxgerät muss man mit der Lupe suchen, und auch in Privathaushalten sind Telekopierer […] weit verbreitet. Und um wieder auf die Portokosten zurückzukommen: Bei den heute üblichen Telefonie-Flatrates tendieren die für ein Fax gegen null.

Die Kommentare entsprechen meinen Erwartungen.

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De-Mail ist kein iPhone: Kurze Presseschau

Die Überschrift bei CIO fasst das ganze Dilemma ganz wunderbar zusammen: Die „Kopfgeburt“ verkauft sich nicht ganz wie geschnitten Brot. Sie hat im Gegenteil mit viel publizistischem Gegenwirnd zu kämpfen. Eine kleine Übersicht.

1. CIO: Telekom über Start, Kritik und Pläne – Die De-Mail ist kein iPhone

Der De-Mail-Verantwortliche Frank Wermeyer von der Telekom erklärt im CIO.de-Interview, wie der Start geklappt hat und wie die künftigen Pläne aussehen.

CIO.de: Aber es bewegt sich noch nicht viel auf der Plattform, oder?

Wermeyer: Wir sind erfolgreich gestartet und das ist erst drei Wochen her. Wir stehen damit am Anfang einer langfristigen Entwicklung, in der die Nutzerzahlen natürlich noch nicht hoch sein können.

… Wir starten ja bei null in einen Markt, der sich jetzt erst langsam entwickelt. Auch bei uns im Haus erwartet niemand Wunder. Es ist kein iPhone, das wir hier verkaufen, das Thema hat andere Qualitäten.

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