Die Überschrift bei CIO fasst das ganze Dilemma ganz wunderbar zusammen: Die „Kopfgeburt“ verkauft sich nicht ganz wie geschnitten Brot. Sie hat im Gegenteil mit viel publizistischem Gegenwirnd zu kämpfen. Eine kleine Übersicht.
1. CIO: Telekom über Start, Kritik und Pläne – Die De-Mail ist kein iPhone
Der De-Mail-Verantwortliche Frank Wermeyer von der Telekom erklärt im CIO.de-Interview, wie der Start geklappt hat und wie die künftigen Pläne aussehen.
CIO.de: Aber es bewegt sich noch nicht viel auf der Plattform, oder?
Wermeyer: Wir sind erfolgreich gestartet und das ist erst drei Wochen her. Wir stehen damit am Anfang einer langfristigen Entwicklung, in der die Nutzerzahlen natürlich noch nicht hoch sein können.
… Wir starten ja bei null in einen Markt, der sich jetzt erst langsam entwickelt. Auch bei uns im Haus erwartet niemand Wunder. Es ist kein iPhone, das wir hier verkaufen, das Thema hat andere Qualitäten.
2. heise.de: De-Mail – Die Verwaltung muss den Bürger erst erziehen
Dennoch hat De-Mail mit Vorbehalten zu kämpfen. So hieß es zum Neustart des Internetauftrittes des Petitionsportals, dass De-Mail als Alternative zum schriftlichen Verfahren als Sonderweg offenbar zu personalintensiv sei. Auch der neueste De-Mail-Bericht der Bundesregierung zur Evaluation der Entwicklung von De-Mail dämpft Hoffnungen auf eine zügige Verbreitung.
Zum angesprochenen De-Mail-Bericht der Bundesregierung später mehr.
3. heise.de: Was war. Was wird.
Ähnlich [traurig] sieht es beim E-Government aus. OK, es gibt ein „auf den Weg gebrachtes“ E-Government-Gesetz, das bald so enden wird wie Googles „Auf gut Glück!“ – mit einereinzigen Fehlermeldung. Die Verwaltung soll „breit“ modernisiert, De-Mail soll eingeführt, der 2 Jahre alte „neue“ Personalausweis soll unterstützt werden. Kleiner Realitätscheck gefällig?
4. My-IT-Brain: DE-Mail und E-Postbrief – Zwei echte Rohrkrepierer
Ich habe auf den Webseiten meiner Samtgemeinde, der Gemeinde meines Zweitwohnsitzes, des Landkreises, des Finanzamts und der Sparkasse gesucht. Vergeblich! Nirgendwo bei den öffentlichen Stellen oder Unternehmen der Privatwirtschaft konnte ich bisher eine De-Mail oder E-Postbrief Adresse finden. Was soll ich mir also Gedanken über die Vorbehalte machen, die es gegen De-Mail und den E-Postbrief gibt, wenn es nicht einmal einen Empfänger gibt, den ich auf diesem Weg kontaktieren kann?
Der Familie, Freunden, Bekannten oder Kollegen werde ich wohl kaum einen E-Postbrief schreiben.